funcity [FUNAMA Republic - 10 Jahre Kultstadt im www]
Neujahrsbrief St. Bonifatius - funcity Onlinekirche
:: 31.12.2009 ::
Liebe Einwohner von funcity,

für das Neue Jahr 2010 wünschen wir euch
viele glückliche Augenblicke,
mit Freunden, hier in den Chats und auch
im Alleinsein.

Mögen alle guten Wünsche in Erfüllung gehen!

Mit den Gedanken von Bischof Dr. Gebhard Fürst
Rottenburg-Stuttgart
senden wir Euch zur Jahreswende 2009/2010
herzliche Grüße und Wünsche
Euer
Fc-Kirchen-& Klosterteam



****Gedanken zu Silvester 2009/2010 ***
von Bischof Dr. Gebhard Fürst, Rottenburg-Stuttgart


Liebe Funcity Einwohner,

Bei allen Begrenztheiten, die wir erfahren, bei aller Erfahrung auch, dass wir selbst aus eigener Kraft nicht alles vermögen, was wir wollen, suchen wir doch nach Leben.
Wir sehnen uns nach Leben, nach gelingendem Leben.
Das Verlangen nach ganzem, heilen Leben ist eine Grundsehnsucht des Menschen. In uns lebt ein Durst nach Leben.
Leben in seinem ganzen Reichtum, seiner ganzen Fülle.

Junge Menschen sagen zu diesem Lebensdurst, den sie suchen, den "Kick".
Sie bezeichnen damit ihren Versuch, die eigene Erlebniswelt stark zu erweitern, mehr Leben erfahren, intensiver leben. In diesem Lebensdurst hat manche Sucht ihren Ursprung, die großen und die kleinen Süchte. Manche versuchen ihren Lebensdurst zu stillen, indem sie Shopping gehen, bei manchen wird der Konsum regelrecht zum Kaufzwang, zum Kaufrausch. Andere wieder stürzen sich in wechselnde Beziehungen, um möglichst viel zu erleben. Oder: Ein übersteigertes Ausleben der Sexualität soll den Durst nach Leben stillen. Schließlich kann auch Machtausübung ein Vehikel sein, um sich selbst intensiver zu erleben.
Mit diesen Phänomenen beschäftigt sich die Erziehungswissenschaftlerin Marianne Gronemeyer in ihrem Buch: "Das Leben als letzte Gelegenheit" und kommt zum Fazit, der unendliche Durst nach Leben sei die Kehrseite der heute grassierenden Angst, etwas zu versäumen.
Wenn das aber so ist, kann leicht eine extreme Drucksituation entstehen:
Denn die Sehnsucht nach Leben ist unendlich - die eigenen Möglichkeiten sind endlich.
Wer aber in der Endlichkeit unendliche Erfüllung sucht, der muss frustriert werden, der programmiert sein Scheitern.

Dabei ist gerade bei jungen Menschen doch oft ein gutes Gespür dafür zu bemerken, dass aller Schein und Glanz der Werbewelt letztlich nicht trägt. Dass es auch nicht genügen kann, nach rein wirtschaftlichen und wohlstandsorientierten Aspekten zu leben.

Früher oder später werden wir gezwungen, nach Antworten auf unsere Sinnfragen zu suchen:

Woher komme ich? Wer bin ich? Wohin gehe ich?

Gerade in solchen Situationen ist die Rechenschaft über den Grund unserer Hoffnung gefragt. Gerade angesichts solcher Fragen ist das glaubwürdige Zeugnis unseres Glaubens notwendig. Und wann, wenn nicht am Ende eines Jahres, sollten wir uns diese grundlegende Wahrheit unseren Glaubens neu bewusst machen! Wer nur innerweltlich orientiert lebt, will alles auskosten, was das Leben bietet und auf nichts verzichten. Wer glaubt, kann manches offen lassen. Er weiß, es wird ihm mehr geschenkt, als er in dieser Welt haben und bekommen kann. Es ist gerade der Glaube an die Auferstehung, der uns vom Druck befreit, diesem irdischen Leben alles abringen zu müssen. Aus solchem Glauben heraus konnte der Jesuitenpater Alfred Delp noch im Gefängnis folgenden Satz schreiben: "Auferstehung bestimmt unser Leben, ob wir es wissen, oder nicht." Ein solch beeindruckendes Glaubenszeugnis kann auch für uns heute Motivation sein, ebenfalls anderen Menschen Hoffnung zu schenken.

Ich wünsche Euch und Ihnen allen ein gesegnetes, behütetes Jahr 2010!
Bischof Dr. Gebhard Fürst
Rottenburg-Stuttgart

________________________________________________________________________
Internetkirche St. Bonifatius in funcity.de verantwortlich:
Norbert Lübke
Fachbereich Jugendpastoral,
Domhof 18-21,
31134 Hildesheim






















CSS ist valide!Valid XHTML 1.0 Strict