funcity [FUNAMA Republic - 10 Jahre Kultstadt im www]
****Silvester / Neujahr 2005 - 2006***
:: 31.12.2005 ::
Liebe Einwohner von funcity,

für das Neue Jahr 2006 wünschen wir euch allen das Beste und weiterhin gute, stabile Chatzeiten, Glück und Freude mit netten Menschen, und all das, was sonst noch in Erfüllung gehen soll!

Weihbischof Heinrich Timmerevers aus dem Offizialatsbezirk Vechta bietet euch einige Gedanken für die Jahreswende an.

Euer
Fc-Kirchenteam

****Gedanken zu Silvester 2005/2006***von Weihbischof Heinrich Timmerevers

Worauf warten wir? – Jesus unter uns!

Liebe Leserinnen und Leser
des Gemeindebriefes aus der Internetkirche St. Bonifatius,

wir sind nun endgültig und schon wieder seit etlicher Zeit im 3. Jahrtausend angekommen. Weite Teile der Welt haben das neue Millennium überschäumend gefeiert. Und wenn auch mit dem Jahrtausendwechsel einige Unheilsprophetien verknüpft wurden, so haben doch viele mit ihm Erwartungen für eine bessere Welt verbunden.
Immer wieder ist es so, dass wir Menschen mit außergewöhnlichen Ereignissen, Daten oder auch Personen besondere Erwartungen verbinden. Dabei war, nüchtern betrachtet, der Jahreswechsel 1999 - 2000 zunächst einer wie andere auch. Und dennoch rufen neue Konstellationen in uns etwas wach, das sich eben nicht zufrieden geben will mit dem, was ist, sondern das sich in Erwartungen ausdrückt nach Veränderung, Aufbruch oder Neuanfang. Wir spüren mitunter sehr konkret in bestimmten Situationen, hier und jetzt geschieht etwas Besonderes, hier und jetzt beginnt etwas Neues.
Das Jahr 2005 war in diesem Zusammenhang und insbesondere für Deutschland außergewöhnlich: Joseph Kardinal Ratzinger wurde zum Papst gewählt. Viele verbinden mit ihm die Hoffnung, dass er das große Werk seines Vorgängers fortsetzt und der Kirche und der Welt neue Impulse schenkt.
Denken wir an den XX. Weltjugendtag in Köln. Dieses unübersehbare Zeichen des Glaubens hat die Jugendlichkeit und Lebendigkeit der Kirche in einzigartiger Weise zum Ausdruck gebracht und bei unzähligen Gläubigen die Zuversicht gestärkt, dass die katholische Kirche in Deutschland Zukunft hat.
Denken wir aber auch an die neue Bundesregierung. Mit ihr verbinden sich ebenfalls Hoffnungen auf Reformen und Veränderungen hinsichtlich der vielfältigen Probleme in unserem Land.
Angesichts dieser und anderer Ereignisse, die mit unterschiedlichsten Zukunftserwartungen verbunden sind, schaue ich auf Johannes den Täufer. Er ist gleichsam der menschgewordene „Prototyp“ einer Situation, die Veränderung erwarten lässt. Und dennoch, obwohl er sich verstand als einer, der nur Vorläufer einer neuen Wirklichkeit ist, wurde er häufig verwechselt mit dem, den er angekündigt hat, den Messias.
Wir kennen das. Auch heute tendieren einige dazu, die mit bestimmten Ereignissen und Personen verbundenen Hoffnungen und Erwartungen voreilig durch das Ereignis oder die Person selbst schon erfüllt zu sehen. Johannes der Täufer verneint all die Anfragen, ob er der Messias oder Elija oder ein Prophet sei.
Am Silvestertag hören wir im Evangelium über Johannes: „Es trat ein Mensch auf, der von Gott gesandt war; sein Name war Johannes. Er kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kommen. Er war nicht selbst das Licht, er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht (Joh 1, 6-8).“
„Er war nicht selbst das Licht“ - Johannes kann und will uns davor bewahren, vorschnell den Boten mit der Botschaft zu verwechseln. So ist der Jahrtausendwechsel und ebenso wenig der bevorstehende Jahreswechsel nicht per se auch schon der Anbruch einer neuen Zeit, und eine neue Bundesregierung ist nicht schon die Erfüllung ihrer Versprechen selbst. Aber auch ein neuer Papst und ein Weltjugendtags-Event stehen nicht für sich oder sind gar das Ziel. Selbst die Welt und das irdische Leben insgesamt stehen unter dem Vorbehalt, nicht die ganze Wahrheit und Wirklichkeit zu sein.
„Ich bin nicht der, für den ihr mich haltet; aber seht, nach mir kommt einer ...“, spricht Johannes an anderer Stelle. Die Größe des Johannes besteht darin, dass er auf den ganz anderen hinweist, der mitten unter uns ist. So verstehen sich auch die Kirche, der Papst und gleichwohl auch Ereignisse wie der Weltjugendtag, so versteht sich die bewusst über Silvester hinausgehende Weihnachtszeit: Sie lenken den Blick auf den, der mitten unter uns ist und bei uns ankommen will, Christus. Er ist es, der uns erlösen kann von der irrigen Überzeugung, uns selbst genügen zu können oder die Welt und den Menschen selbst machen oder vollenden zu können. Er ist es, der unsere Schwachheit angenommen hat, um uns stark zu machen. Er ist es, der uns durch seine Menschwerdung etwas vom ursprünglichen Glanz der Gottebenbildlichkeit zurückgegeben hat.
Glauben wir das - wirklich? Wenn ja, dann gilt uns ein weiteres Wort des Johannes: „Ich bin die Stimme, die in der Wüste ruft: Ebnet den Weg für den Herrn!“ Vor uns liegt ein neues Jahr mit neuen Möglichkeiten. Worauf warten wir also noch?

Heinrich Timmerevers
Bischöflicher Offizial Weihbischof

+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-
Impressum:
Dieser Gemeindebrief kommt aus der Internet-Kirche St. Bonifatius in www.funcity.de
In den Verteiler kann man sich eintragen mit einer Mail an
gemeindebrief@bistum-hildesheim.de - Betreff: subscribe
Austragen mit dem Betreff: unsubscribe an die gleiche Mail-Adresse.
Ideen, Anregungen und Rückmeldungen bitte an den jeweiligen Verfasser (siehe Namenskürzel in der Betreffzeile):
nl = Norbert Lübke: nluebke@gmx.de
rg = Rainer Gelhot: gelhot@gmx.de
Kontakt: BGV Hildesheim, FB Jugendpastoral, Domhof 18-21, 31134 Hildesheim, Tel.: 05121 307 356

online lesen: www.home.funcity.de/Gemeindebrief
+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-

CSS ist valide!Valid XHTML 1.0 Strict